Der Beitrag wurde ausgearbeitet von Fritz Krause und Ludger Arnsmann
1. Ausgangslage
Im Austausch mit den Lehrerinnen und Lehrern und in vielen Beratungsgesprächen mit Schülerinnen und Schüler wurde deutlich, das in den Klassen 5 und 6 ein erhöhter Bedarf besteht, die persönlichen und sozialen Kompetenzen der Schülerinnen und Schüler zu fördern, um die Voraussetzungen für ein angstfreies und positives Klassen- und Lernklima zu schaffen, das bis zum Ende der Schulzeit Bestand hat.
Die Lehrerinnen und Lehrer, die in der täglichen Arbeit mit der Klasse versuchen, diese Bedarfe zu erfüllen, benötigen Unterstützungsangebote, die die Stärkung der einzelnen Schülerinnen und Schüler sowie die Bildung eines positiven Lernklimas und einer Klassengemeinschaft fördern.
2. Adressaten
Die Adressaten sind in jedem Schuljahr die 5. und 6. Klassen
3. Förderziele
Die Kinder der 5. und 6. Klassen werden in ihren persönlichen und sozialen Kompetenzen gefördert und gestärkt.
Für das einzelne Kind bedeutet dies:
- Sich selbst und andere einschätzen zu können
- Sich in andere Menschen einzufühlen
- Verantwortung für das eigene Handeln zu übernehmen
- Frei und offen die eigene Meinung vertreten
- Verantwortung in der Klassengemeinschaft zu übernehmen
- Mit Frustration und Enttäuschung umgehen zu lernen
- Gefühle wahrzunehmen und zu zeigen
- Ängste und Befürchtungen zu formulieren
- Offen und neugierig auf Fremdes und anders Denkende zuzugehen
- Anerkennung anzunehmen und geben zu können
- Fehler einzugestehen und daraus neue Lernmöglichkeiten abzuleiten
4. Projekte
Zur Umsetzung der Förderziele werden in den Klassen 5 jeweils nach den Herbstferien 3 Projekttage von 8.30 Uhr bis 12.30 Uhr außerhalb der Schule durchgeführt.
Um den verschiedenen Lernmöglichkeiten der Kinder gerecht zu werden, kommen verschiedene Methoden zum Einsatz. (Gestaltung, Rollenspiele, Kleingruppen- und Einzelarbeit, Gesprächskreise, Sport und Musik, )
Die Verantwortung für die Vorbereitung, Organisation und Durchführung liegt bei dem Mitarbeiter der Jugendhilfe, Herr Arnsmann, dem Vertrauenslehrer, Herr Krause und den Klassenlehrerinnen und Klassenlehrern.
Die inhaltliche Ausgestaltung der Projekttage wird nach Rücksprache mit den Klassenlehrerinnen und der Mitarbeiterin der Jugendhilfe von Frau Heidi Mertens, selbständige Diplom Sozialpädagogin, in Zusammenarbeit mit der Schule übernommen.
In den 6. Klassen findet als Fortführung ein zweiter Projektblock an 3 Vormittagen ebenfalls außerhalb der Schule statt.
Schwerpunktmäßig werden die Kooperationsfähigkeit, die Konfliktfähigkeit und die Klassengemeinschaft behandelt.
Ergänzend zu diesen beiden Projekten ist anzustreben, die Orientierungsstunde regelmäßig für ein Klassengespräch mit der Klassenlehrerin zu nutzen, und die Erfahrungen aus den Projekttagen mit einzubeziehen. Konflikte, Ängste, Wünsche und persönliche Hintergründe haben somit Raum und Zeit, thematisiert zu werden. Die Klassenleitung kann beratend und präventiv reagieren.
In den 7. Klassen ergänzen Projekttage zur Gewaltprävention, Konfliktvermeidung und die Ausbildung von Streitschlichtern das soziale Lernen wirkungsvoll.